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Heilbronn im Wandel: Entwicklung der Stadt und ihres Immobilienmarkts 2024

Das Städteranking 2024, durchgeführt von der WirtschaftsWoche in Zusammenarbeit mit IW Consult und ImmobilienScout24, bietet einen umfassenden Einblick in die Stärken und Schwächen deutscher Großstädte. Heilbronn, bekannt für seine wirtschaftliche Dynamik und moderate Immobilienpreise, zeigt im aktuellen Ranking spannende Entwicklungen. Mit Fokus auf Arbeitsplatzversorgung, Lebensqualität und Immobilienmarkt wird deutlich, wo die Stadt ihre Potenziale nutzt und in welchen Bereichen noch Luft nach oben bleibt.

Heilbronn: Eine Stadt mit Potenzial

Heilbronn, eine Stadt mit rund 126.000 Einwohnern, spielt in der wirtschaftlichen Landschaft Süddeutschlands eine zentrale Rolle. Im Städteranking 2024 schneidet Heilbronn insbesondere bei der Arbeitsplatzversorgung hervorragend ab und belegt in dieser Kategorie den zweiten Platz deutschlandweit. Diese Stärke zeigt sich auch in einem hohen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 63.372 Euro pro Einwohner, das deutlich über dem nationalen Durchschnitt liegt.

Die wirtschaftliche Dynamik Heilbronns wird durch eine beeindruckende Produktivitätssteigerung von 18,2 % in den letzten fünf Jahren untermauert. Mit diesen Zahlen belegt die Stadt den 17. Rang im Dynamikranking, was zeigt, dass Heilbronn nicht nur bestehende Strukturen nutzt, sondern sich aktiv weiterentwickelt.


Ein Blick auf den Immobilienmarkt in Heilbronn

Mietpreise und Erschwinglichkeit

Der Heilbronner Immobilienmarkt bietet eine vergleichsweise erschwingliche Alternative zu Metropolen wie München oder Stuttgart. Die Mietpreise liegen im Durchschnitt bei 10,5 Euro/m² und damit über dem nationalen Mittelwert von 9,6 Euro/m², bleiben jedoch im Vergleich zu den Großstädten moderat. Für Investoren und Familien ist dies ein attraktiver Faktor, da Heilbronn eine Kombination aus wirtschaftlicher Stärke und relativ bezahlbarem Wohnen bietet.

Kaufpreise und ihre Dynamik

Mit durchschnittlichen Kaufpreisen von 3.430 Euro/m² belegt Heilbronn Platz 27 unter den deutschen Großstädten. Dieser Wert spiegelt eine moderate Preisentwicklung wider, denn in den letzten fünf Jahren stiegen die Kaufpreise um 15,7 %, was unterhalb der Dynamik anderer Städte wie Salzgitter liegt. Dennoch ist die Entwicklung nicht zu unterschätzen, da die Nachfrage nach Wohnraum weiter steigt.

Wohnungsneubau als Schlüssel

Heilbronn zeigt eine überdurchschnittliche Aktivität im Wohnungsbau. Mit 6,7 Neubauten je 1.000 Haushalte (Rang 25) hebt sich die Stadt positiv vom Durchschnitt ab. Diese Entwicklung ist entscheidend, um der steigenden Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden und den Immobilienmarkt stabil zu halten.


Herausforderungen im Immobilienmarkt

Trotz der positiven Entwicklung zeigt Heilbronn einige Herausforderungen. Ein Beispiel ist die Vermarktungszeit für Mietwohnungen, die mit 14 Tagen deutlich über dem Durchschnitt von 10,8 Tagen liegt. Dies deutet auf eine angespannte Nachfrage hin, die zu weiteren Mietpreissteigerungen führen könnte.

Eine weitere Herausforderung ist der schmale Grat zwischen Erschwinglichkeit und Preiswachstum. Der Erschwinglichkeitsindex (EIMX) liegt aktuell bei 30,7 % und bringt Heilbronn Rang 6 im Ranking ein. Doch bei anhaltender Preissteigerung könnte diese Balance ins Wanken geraten, was insbesondere für einkommensschwächere Haushalte problematisch wäre.


Lebensqualität in Heilbronn: Licht und Schatten

Positive Entwicklungen in Sicherheit und Tourismus

Die Lebensqualität in Heilbronn wird durch eine vergleichsweise niedrige Kriminalitätsrate unterstrichen. Mit 8.075 Straftaten pro 100.000 Einwohner liegt die Stadt deutlich unter dem Durchschnitt, und die Aufklärungsquote von 67,1 % (Rang 6) zeigt die Effizienz der Sicherheitsbehörden.

Im Bereich Tourismus konnte Heilbronn ebenfalls punkten. Die Gästeübernachtungen stiegen seit 2018 um 1,0 %, womit die Stadt Rang 8 im Dynamikranking erreicht. Dieser Aufschwung spiegelt Heilbronns steigende Attraktivität wider, sowohl für Geschäfts- als auch Freizeitreisende.

Soziale Stärken und Schwächen

Die soziale Stärke Heilbronns zeigt sich unter anderem in der hohen Beschäftigungsquote von Frauen (64 %, Rang 8) und der geringen Jugendarbeitslosigkeit (4,2 %, Rang 16). Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Heilbronn ein attraktiver Standort für Familien und Fachkräfte ist.

Jedoch zeigt sich in der Bildungslandschaft Nachholbedarf. Die Abiturquote liegt mit 26,2 % (Rang 68) weit unter dem Durchschnitt, und auch bei der Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren (24,8 %, Rang 63) besteht deutlicher Handlungsbedarf. Diese Schwächen könnten langfristig die Attraktivität der Stadt mindern.


Nachhaltigkeit in Heilbronn

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil moderner Stadtentwicklung, und Heilbronn zeigt in einigen Bereichen Fortschritte:

  • Ökologische Stärken: Die Stadt verfügt über eine der höchsten installierten Solarleistungen (399,5 kW je 1.000 Einwohner, Rang 12) und ist mit Elektrotankstellen (Rang 3) hervorragend ausgestattet. Dies sind positive Signale für die nachhaltige Mobilität und Energieversorgung.
  • Luftqualität und Abfallmanagement: Heilbronn erzielt mit einem Feinstaubmittelwert von 6,5 Mikrogramm pro Kubikmeter (Rang 9) und einer geringen Pro-Kopf-Abfallmenge (311 kg, Rang 24) gute Ergebnisse in Umweltaspekten.

Trotz dieser Fortschritte gibt es Schwächen bei den wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeitsaspekten. Die Ingenieursdichte (2,1 %, Rang 62) und die Anzahl der Forschungsinstitute (Rang 55) zeigen, dass Heilbronn noch nicht ausreichend als Innovationsstandort aufgestellt ist. Auch die geringe Zahl an High-Tech-Gründungen (2 je 10.000 Erwerbsfähige) unterstreicht den Bedarf, Start-ups und technologieorientierte Unternehmen stärker zu fördern.


Ein Blick in die Zukunft: Heilbronn 2030

Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie Heilbronn seine Potenziale nutzen kann. Einige zentrale Handlungsfelder lassen sich identifizieren:

  1. Bildung und Innovation stärken:
    Heilbronn muss stärker in seine Bildungseinrichtungen und die Förderung von Fachkräften investieren. Eine höhere Abiturquote und mehr Studienabsolventen in den MINT-Fächern könnten der Stadt helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
  2. Wohnraum nachhaltig entwickeln:
    Der Wohnungsbau muss weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben, jedoch sollte der Fokus auf nachhaltige und erschwingliche Projekte gelegt werden, um Preissteigerungen einzudämmen.
  3. Nachhaltigkeit weiter ausbauen:
    Mit Vorreitern wie der Solarleistung und Elektromobilität zeigt Heilbronn, dass es den Weg in eine nachhaltige Zukunft eingeschlagen hat. Weitere Investitionen in grüne Technologien und den öffentlichen Nahverkehr könnten diesen Trend verstärken.
  4. Attraktivität für junge Menschen steigern:
    Eine Stadt, die junge Menschen anzieht, sichert ihre Zukunft. Durch bessere Bildungsangebote, eine lebendige Kultur- und Start-up-Szene sowie attraktive Freizeitmöglichkeiten könnte Heilbronn noch mehr Dynamik entwickeln.

Fazit

Heilbronn steht 2024 an einem Scheideweg. Die Stadt hat in vielen Bereichen, wie der Arbeitsplatzversorgung und dem Immobilienmarkt, starke Fortschritte gemacht. Doch um langfristig attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Schwächen wie in Bildung und Forschung angegangen werden. Gleichzeitig bietet Heilbronn mit moderaten Immobilienpreisen, einer hohen Lebensqualität und ökologischen Fortschritten eine solide Basis für Familien, Fachkräfte und Investoren. Mit gezielten Maßnahmen und Investitionen hat die Stadt das Potenzial, sich als einer der führenden Standorte im Süden Deutschlands zu etablieren.

Hier finden Sie den vollen Report: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/staedteranking/

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